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16.11.2017 16:26

Zurück in Rekordzeit


DIERSBACH, GURTEN. Rückblick Jänner 2017: Es ist das erste Training des Regionalligisten Union Raiffeisen Gurten nach der Winterpause. Ein Zweikampf und Rene Wirth lag am Boden. Nur einige Tage später die bittere Diagnose: Das hintere Kreuzband im linken Knie war gerissen. Für viele Fußballer bedeutet dies eine rund acht- bis neunmonatige Zwangspause. Nicht aber für den Diersbacher: Dank eisernem Willen stand der 27-jährige Gurten-Kicker bereits vier Monate später wieder auf dem Fußballplatz.

EISERNER WILLE

„Um nicht viel Zeit zu verlieren, habe ich mich nach Absprache mit unserer Physioabteilung dazu entschlossen, auf eine Operation zu verzichten“, so Rene Wirth. „Im Gegensatz zu einer Operation, wo das Kreuzband zusammengeflickt wird, müssen Sportler, die auf eine Operation verzichten, eine so starke Muskulatur aufbauen, dass das Knie ohne Kreuzband dem Druck standhält“, erklärt Gurtens Therapeut Christian Scherrer. Nachdem die Behandlungsentscheidung gefallen war, musste der Kicker der Union Gurten in den darauffolgenden Tagen und Monaten extrem viel Disziplin beweisen. „Rene hat gearbeitet, wie ein Verrückter. Jeden Tag, bevor er in die Arbeit ging, hat er seine Übungen gemacht. Nach der Arbeit ging es weiter. Ich habe noch nie einen Spieler mit solch einem Willen gesehen“, berichtet Chris­tian Scherrer. Und der gebürtige Schardenberger weiß wovon er spricht, war er immerhin sechs Jahre lang Physiotherapeut des Linzer ASK. „Meine Gattin Petra und ich – wir haben Rene beide gemeinsam behandelt - mussten seinen Ehrgeiz sogar oft zügeln. Ihm immer wieder klar machen, dass er geduldig sein muss. Das war nicht immer einfach. Er wollte teilweise schon zu viel“, so Scherrer. Auch für Physiotherapeutin Petra Scherrer ist Wirth ein Vorbild an Disziplin: „Rene hat jede Übung mit unglaublicher Disziplin durchgeführt. Für ihn existiert das Wort ,Aufgeben‘ nicht“.

DAS COMEBACH

Das erste Mannschaftstraining nach der Verletzungspause wird der Diersbacher nie vergessen. „Nach all den Monaten wieder mit meinen Jungs zu trainieren, war der Wahnsinn und der Lohn für all meine Mühen. Ich war unheimlich stolz auf mich“, so der Innviertler.

LOB VOM TRAINER

Dass Wirth so schnell wieder im Einsatz war, freute besonders Gurtens Trainer Rainer Neuhofer. „Für mich ist Rene einer der schnellsten Spieler der Regionalliga. Seine schnellen Vorstöße lassen sich sehr schwer verteidigen“, erzählt Neuhofer, der hinzufügt: „Als Rene vor drei Jahren von Diersbach zu uns stieß, fragten sich viele, was er bei uns will. Der packt die Regionalliga sowieso nicht – so der damalige Tenor. Aber durch seine akribische Arbeit und seinen Ehrgeiz hat er all die Kritiker eines Besseren belehrt.“