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07.05.2018 13:47

"Auf eine ruhige Hand kommt es an"


FRANKENBURG.. Der Schützenverein Frankenburg (ASVÖ-Mitglied) wurde vor 60 Jahren gegründet und hat kürzlich einen neuen Vorstand gewählt. Unser Magazin sprach mit dem gebürtigen Rieder und neuen Sektionsleiter Erwin Manhartsgruber über die Aktivitäten der Schützen und die vorbildliche Nachwuchsarbeit des Vereins.

Erwin, seit wann bist du als Schütze aktiv und wie kam es dazu?

Da meine Frau aus Frankenburg stammt, bin ich vor rund zehn Jahren hierher gezogen. Ein Freund erzählte mir, dass er begeisterter Schütze ist und nahm mich mal mit zum Training. So kam der Stein ins Rollen. Das war vor rund drei Jahren und seitdem bin ich aktives Mitglied. Ich hätte mir nie gedacht einmal den Schießsport in dieser Form auszuüben, aber ich bereue diesen Schritt nicht.

Worauf kommt es beim Schießen an?

Schießen ist eine sehr komplexe Sportart. Ein ruhiges Händchen ist ganz wichtig. Zudem kommt es auf die Konzentration, körperliche Fitness und die richtige Körperhaltung und Technik an. Dieser Sport ist viel schwieriger, als es vielleicht auf den ersten Blick aussieht. Hier ist auch noch zu erwähnen, dass unsere Schützen 40 bis 60 Schuss in einer vorgegeben Zeit absolvieren müssen und dabei sollte schon jeder Schuss so mittig wie möglich sein.

Wie weit ist die Scheibe vom Schießstand entfernt?

Es sind zehn Meter. Die Scheibe hat einen Durchmesser von 45 Millimeter. Und diese muss erst einmal getroffen werden. Dabei rede ich gar nicht von der Mitte der Scheibe, welche die volle Punktezahl (10,9 Ringe) bringt. (lacht). Du kannst gerne selber ein paar Schüsse probieren, dann wirst du wissen, wovon ich rede.

Mit welchen Gewehren wird geschossen?

Mit Luftdruckgewehren. Diese sind rund 3,5 bis 5,5 Kilogramm schwer und kosten ab ca. 1500 Euro.

Was braucht ein Schütze noch?

Neben dem Gewehr ist die Kleidung ganz wichtig! Wir haben ganz spezielle, sehr schwere Hosen und Jacken, welche für Stabilität sorgen. Auch ziehen wir immer spezielle Schuhe an. Diese sind etwas größer als normale Schuhe und sorgen für den perfekten Stand. Manche Schützen verwenden auch Handschuhe, doch diese sind nicht unbedingt notwendig.

Wie viele Mitglieder sind in eurem Verein aktiv?

Im Moment insgesamt 64 Mitglieder, wovon 24 Jugendliche sind. Die Jugendarbeit liegt uns sehr am Herzen. Wir können mit Stolz behaupten, dass wir jedes Jahr rund 3 bis 4 Jugendliche für das Schießen begeistern können.

Ab welchem Alter kann man eurem Verein beitreten?

Unser jüngster Schütze ist mein Sohn Fabian. Er hat mit sechs Jahren begonnen. Nach oben hin gibt es keine Grenzen. Unser ältes­ter aktiver Schütze wurde heuer 75 Jahre alt.

Werdet ihr oft kritisiert, weil ihr den Kindern den Umgang mit Waffen beibringt?

Ich möchte klarstellen, dass wir ein Schützenverein sind und wir unsere Gewehre nicht als Waffen, sondern als Sportgeräte bezeichnen! Es ist sogar bewiesen, dass Kinder, welche beim Schützenverein aktiv sind, sich deutlich besser konzentrieren können. Das ist auch in der Schule sehr hilfreich. Großen Wert legen wir besonders bei der Jugend auf Disziplin am Schießstand.

Nehmt ihr auch an Meisterschaften teil?

Natürlich! Ein Team ist derzeit in der 2. Landesliga aktiv, eines in der Bezirksliga, eines in der 1. Klasse und zwei Teams in der 2. Klasse. Eine Mannschaft besteht aus drei Schützen. Auch unsere Nachwuchsschützen nehmen am Meisterschaftsbetrieb teil! Weiters sind wir auch bei Verbands,- Bezirks-, Landes,- und Staatsmeisterschaften vertreten.

Wir oft trainiert ihr?

Einmal pro Woche. Meistens beginnen die Trainings nach den Sommerferien. Von April bis August ist kein Training, da die Meis­terschaft im Oktober beginnt. Aber natürlich haben unsere Mitglieder immer Zugang zum Vereinsheim und können üben.

Das ist schon eine lange Pause. Besteht nicht die Gefahr, zu sehr aus der Übung zu kommen?

Nein! Beim Schießen ist es wie beim Radfahren. Wenn man es einmal kann, dann verlernt man es nicht so schnell (lacht).

Wie finanziert sich euer Verein?

Durch Mitgliedsbeiträge sowie durch einige Sponsoren. Im Herbst findet immer ein 5-tägiges Preisschießen statt. Eine weitere Einnahmequelle sind Schießabende. Dabei können sich Vereine, Firmen oder Privatpersonen bei uns melden und untereinander den besten Schützen ermitteln. Wir verrechnen nur 5 Euro pro Person für die Munition und Scheiben. Die Gewehre stellen wir selbstverständlich zur Verfügung. Danach besteht auch die Möglichkeit, in unserem Vereinsheim noch etwas sitzen zu bleiben. Wir verbrachten schon viele lustige Abende! Zudem bereiten wir gerne auch unsere Frankenburger Bratknödel oder andere Köstlichkeiten zu.

Bei wem können sich Interessierte melden?

Bei mir unter der E-Mail-Adresse erwin.manhartsgruber@aon.at oder der Telefonnummer 0676/7058776 sowie bei unserem Oberschützenmeister Alexander Krknjak unter 0676/84163740.